ZERSPLITTERN UND ZUSAMMENFÜGEN ODER WIE LEBENDIGE ERINNERUNGSKULTUR NEU ERFUNDEN WERDEN KANN
In der heutigen Gesellschaft erleben junge Menschen, wie der Informationsaustausch sich temporär, neu kombinierbar und multimedial gestaltet. Diese Erfahrung setzt sich in der neuen Ausstellung ästhetisch und strukturell durch und so erfinden die Jugendlichen lebendige Erinnerungskultur neu.
Die bereits in der letzten Ausstellung entwickelten mobilen und modularen Displays werden mit neuen künstlerischen Werken ausgestattet und nach dem Prinzip der ZERSPLITTERUNG in drei Mikro-Ausstellungen aufgeteilt, die in den drei Projektschulen getrennt voneinander aber gleichzeitig ausgestellt werden. Die ZUSAMMENFÜGUNG der drei Ausstellungseinheiten findet am 03. August 2018 im Zentrum für Kunst und Medien Karlsruhe statt, in der die Werke der Schüler*innen sich in einer neuen Komposition wieder finden. Die spannende Frage, wie die einzelnen Werke in der neuen Formierung wirken und ob sich dadurch neue Erkenntnisse ergeben, kann hierzu beobachtet und diskutiert werden.
Genauso offen, neugierig und divers zeigen sich die gewählte Themen und die künstlerischen Werke der Schüler*innen. Eine Klanginstallation in der Ausstellung macht eine beängstigende „Erinnerung“ auditiv erlebbar, eine Gedenksäule aus dünner Folie, die wie eine Lunge Luft ein- und ausatmet, zeigt die Vergänglichkeit eines kollektiven Erinnerungsvermögens oder eine trashig-kommerziell-wirkende LED-Anzeige umfunktioniert zu einer Gedenktafel schlägt eine Möglichkeit vor die Geschichte in einer ungewöhnlichen Form sichtbar zu machen.
Dem Projekt NS in Karlsruhe gelingt es auch in diesem Jahr durch eine zusätzliche künstlerische Auseinandersetzung mit dem Thema „Nationalsozialismus“ innovative Wege zu öffnen, wie junge Menschen in und außerhalb der Schule die Geschichte lernen, erleben, fühlen und mitgestalten können.
Das Team, ZKM | Museumskommunikation
Banu Beyer, Max Kosoric , Fanny Kranz